Buddhismus

Die meisten buddhistischen Länder befinden sich in Süd und Süd-Ost Asien, Buddha selbst wurde in Lumbinihain, einem Garten bei Kapilavatthu (nach heutigen Grenzverhältnissen liegt es im Südwesten Nepals, ungefähr 250 km von Katmandu) geboren. Diese Ortschaft gehörte damals zum indischen Reich.

Theravada (thera vāda) Buddhismus, Lehre der Ordensälteren', heisst, die uns im Pāli überlieferte älteste Fassung der Lehre.Nicht länger, nach dem Erlöschen (parinibbāna) Buddhas, als etwa 100 Jahren danach entstanden zahlreiche Sektengruppierungen des Buddhismus, die aber später wieder verschwanden. Es blieben bis heute nur drei bekannte Gruppierungen des Buddhismus.

 Buddhas, da diese nach dem Tode Buddha von 500 heiligen Ordensälteren festgelegt worden war. In grossem Masse findet die Verbreitung des Theravada Buddhismus bis heute in fünf Länder Asiens, Sri Lanka, Myanmar, Kambodscha, Thailand, Laos und teilweise auch in Vietnam (Süd-Vietnam Mekong-Delta Gebiet) statt. Im Westen verbreitet sich der Theravada Buddhismus noch heute. Das Ziel jedes Anhängers des Theravada ist der Zustand der Erleuchtung (Nibbãna), also das Überwinden und Auslöschen aller an das Dasein bindende Faktoren wie Egoismus, Gier, Anhaften usw., und damit das Verlassen des Kreislaufs (samsāra) der Wiedergeburt (nicht zu verwechseln mit dem christlichen Begriff der Wiedergeburt).

Mahayana (mahāyāna) Buddhismus, der Name bedeutet Grosses Fahrzeug bzw. Grosser Weg und steht für das Ziel, alle fühlenden Wesen aus dem Zyklus des Seins (samsāra) zu befreien. Der Wunsch nach der Leiderlösung bezieht sich im Mahayana also auf alle Lebewesen, einschliesslich der eigenen Person. Das Wohl der eigenen Person wird allerdings dem Wohl aller anderen untergeordnet.

Vajrayana (vajrayāna) Buddhismus, der Name bedeutet Diamantfahrzeug, das Vajrayana stützt sich mit der Lehre des Mittleren Weges (Madhyamaka) auf die philosophischen Grundlagen des Mahayana. Das heisst, zwischen dem allgemeinen Mahayana und dem Vajrayana liegt der Unterschied nicht im Ziel – die Buddhaschaft – sondern in der Art und Weise, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Der Vajrayana Buddhismus prägte insbesondere die buddhistischen Traditionen des Hochlands von Tibet, den Buddhismus in Tibet an sich sowie den Buddhismus in der Mongolei. Im grossen Masse findet der Verbreitung des Vajrayana Buddhismus auch im Nepal, Bhutan. In Deutschland sowie in Österreich hat Vajrayana Buddhismus die meisten seiner Anhängerschaft.

Buddhismus hier = Theravâdabuddhismus

Wenn hier im Folgenden der Kürze halber von Buddhismus gesprochen wird, wird immer Theravadabuddhismus gemeint. Damit ist jedoch keineswegs ein Alleinvertretungsanspruch des Theravadabuddhismus gemeint.

Wer ist der Buddha?

Nach Theravada Buddhismus wurde der historische Buddha als Siddhartha Gautama etwa 623 v. Chr. in Lumbini, nahe der Stadt Kapilavastu (im heutigen Nepal) geboren und starb im Alter von 80 Jahren.

Er entstammte dem Adelsgeschlecht der Sakyer (daher die Bezeichnung Buddha Sakyamunī) und verbrachte eine unbeschwerte Jugend im materiellen Überfluss, heiratete mit 16 Jahren und hatte einen Sohn.

Mit 29 Jahren verliess er die Palastanlage seiner Familie und begegnete dabei zum ersten Mal einem Greis, einem Schwerkranken und einem Toten. Nun wusste er, dass Alter, Krankheit und Tod unausweichlich mit dem menschlichen Leben verbunden sind. Die ihm bislang selbstverständlichen Vergnügungen verloren ihren Reiz und er beschloss, von jetzt an die Grundlage für nichts vergängliches, sondern dauerhaftes Glück zu suchen.

Nach sechs Jahren voll vergeblicher Versuche, dies zu erreichen - ob durch Askese oder Auseinandersetzungen mit den besten Philosophien seiner Zeit, setzte er sich in der Nähe des heutigen Bodh-Gaya unter einen Pappel-Feigenbaum (Ficus religiosa), auch Buddhabaum genannt, nieder und versprach, nicht wieder aufzustehen, bevor er sein Ziel erreicht hat. Schliesslich erkannte er in tiefer Meditation das Wesen des Geistes und wird damit erleuchtet, also ein Buddha, ein "vollkommen Erwachter".

Von da an unterrichtete er 45 Jahre lang, gründete einen Mönchs- und einen Nonnenorden und gewann viele Laienanhänger. Er starb mit 80 Jahren und erklärte, kurz vor seinem Tod, seinen Anhängern, seiner Lehre nicht blind zu folgen, sondern alles anhand der eigenen Erfahrung zu überprüfen. Wir dürfen es nicht so verstehen, dass die Erleuchtung nur durch Meditation allein erreicht werden kann, sie trägt nur zur Erleuchtung bei. Buddha erlangte die Erleuchtung während der Meditation, mit Hilfe richtiger Praxis.