អង្គរ Angkor
Die vergessene Tempelstadt im Urwald
Photos und Text R.Wening
Silva-Verlag Zürich
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Veröffentlicht Khmer Kulturzentrum
Keo Chhun
Samstag, 26. November 2022. 9:15
Zu Beginn der Khmer-Dynastie war der Hinduglaube die Staatsreligion. Die Priester, es waren Brahmanen, kamen aus Indien, sie beeinflussten die Bildhauer bei der Darstellung ihrer Gottheiten. Der ganze religiöse Kult war somit Brahma, Shiva und Vishnu geweiht, und die Verehrung dieser Gottheiten ist in vielen Standbildern und Reliefs verewigt.
Brahma wird meistens mit vier Köpfen dargestellt, gelegentlich auch mit seinem Emblem, «dem Schwan», oder mit seiner Gattin Sarasvati.
Shiva ist der Zerstörer und zugleich der Erzeuger; sein Begleiter ist der Stier «Nandi». Seine Frau Parvati wird häufig neben ihm abgebildet. Mitunter zeigt Shiva fünf Köpfe, in der Hand den Dreizack tragend; sein Symbol ist der Lingam. In vielen Tempeln ist dieses Symbol aufgestellt und nimmt oft einen Ehrenplatz ein.
Vishnü, der .Erhalter: Sein Begleiter ist der Garuda, ein Göttervogel, halb Vogel, halb Mensch. Vishnu besitzt vier Arme und trägt in den Händen die Lotosknospe, das Muschelhorn, den Diskus und die Keule. Seine Frau heißt Lakshmi. Eigenartigerweise hat Vishnu bei den Khmer die größte Verehrung genossen, sehr viele Tempel sind ihm geweiht. Doch außer diesen drei Göttern wurden noch viele andere angebetet und verehrt. Apsaras bedeuten göttlliche Nymphen, Tänzerinnen, die auf den Reliefs oft zu Hunderten abgebildet sind, Devatas soviel wie engelsgleiche Geschöpfe, mit hohen Haartrachten und prächtigen Kostümen, yakshas := Dämonen : die Gegenspieler der Götter. Dvarapalas heißen die Torwächter, die meistens links und rechts der Eingänge auf- gestellt sind,
Ohne Krieg, ohne Rivalität kam schon sehr früh die buddhistische Lehre nach Angkor. Wie seinerzeit die Brahmanen kamen auch die buddhistischen Mönche aus Indien und hatten in Angkor bald zahlreiche Anhänger. Auch am Hlofe hatte diese Religion Eingang gefunden und wurde im 12. Jahrhundert zur Staatsreligion erklärt. Dieser Religionswechsel hatte starken Einfluß auf die Bildhauerei. Nun wurde Buddha in Stein gemeißelt : Buddha als Weltenherrscher in vollem Ornat, Buddha während der Erleuchtung, meditierend, segnend, auch sterbend.
Ganz besonders beliebt war das Motiv «Buddha auf dem Schlangenthron», beschützt durch einen Kobraschild. Was dem Buddhismus zu diesem Siegeszug verholfen hatte, ist seine Eigenart. Er will seine Gläubigen nicht beherrschen, jeder kann in seine Lehre den eigenen Religionsmythos einflechten, die alten Götter behalten oder ausbooten. Der Buddhismus ist nicht starr. Je nach Intelligenz kann man tief oder weniger tief in diese Philosophie eindringen.
Die Hauptforderungen der buddhistischen Lehre sind: Enthaltsamkeit, Ausübung der Barmherzigkeit, Nächstenliebe und «Du sollst nicht töten, nicht lügen und nicht streiten» . Buddha sagte jedoch : «Prüft selbst und glaubt nur das, was ihr erlebt und als vernünftig (102) erkannt habt; darnach regelt euer Betragen!» Jeder Eingeborene kann diese Grundsätze verstehen. Wenn er sie befolgt, wird er ein edler Mensch. Doch auch für die Anspruchsvolleren sind die Worte Buddhas gedacht, denn er sagte : «Nur für den Weisen eignet sich meine Lehre, nicht für den Toren, der über das Entstehen und Vergehen aller Erscheinungen nicht nachdenkt!» Seine Gebote : der rechte Glaube, der rechte Entschluss, das rechte Wort, die rechte Tat, das rechte Leben, das rechte Streben, das rechte Gedenken, das rechte Sichversenken. Diese Hinweise zum rechten Leben stellen schon höhere Anforderungen. Für alle Buddhisten ist Endziel «das Nirwana» . (103)
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